Helfer bekommen chiropraktische Hilfe! Am 07.08.2021 fuhren wir mit drei Chiropraktikern der „Chiros For Heroes“ in das Katastrophengebiet im Ahrtal. In Mayschoß unterstützten wir die unglaublich fleißigen Helfer, die teilweise weit über ihre körperlichen Grenzen arbeiten.

Die Idee und der Wunsch, zu helfen

Die Flutkatastrophe im Juli hat wohl kaum jemanden unberührt gelassen. Auch uns nicht. Ein befreundeter Chiropraktiker erinnerte an eine bereits 2013 stattgefundene Hilfsaktion der Chiropraktiker-Gruppe Chiros For Heroes (die Website entsteht gerade). Auch damals, beim Elbe-Hochwasser, war Sandy bereits dabei.

Gesagt, getan – Sandy telefonierte, schrieb und organisierte zwei Wochen lang. Anlaufstellen und Ansprechpartner mussten gefunden werden. Weitere Chiropraktiker wurden angesprochen. Der zeitliche Aufwand war enorm.

Los geht’s

Samstagmorgen machten wir uns dann auf den Weg von Moers nach Mayschoß im Ahrtal. Dort hatten sich sehr gute Kontakte ergeben und wir wurden erwartet. Also fuhren wir inkl. zwei Chiropraktikern los und sammelten unterwegs einen weiteren ein. Neben Sandy Passura waren Tobias M. Kadow aus Osnabrück (www.chirocare.life) und Raphael Störk aus Baden-Baden (www.momentum-baden.de). Als nicht-chiropraktische Unterstützung begleiteten Sandys Sohn Silas und ihr Ehemann Michael Quarz.

Erschütternde Bilder

Als wir das Ahrtal erreichten, sahen wir die Schäden, die die Wassermassen angerichtet hatten. Sicher nur ein kleiner Ausschnitt aus dieser großen Tragödie. Für uns war es sehr erschütternd. Und gleichzeitig waren wir sicher, dass die Menschen, die sich all dem stellten, unsere Unterstützung sicher gut brauchen könnten.

Ankommen in Mayschoß

In Mayschoß angekommen fanden wir unsere Kontaktpersonen und kurze Zeit später auch den Platz, an dem wir unser Lager aufschlugen. Die Chiros hatten drei mobile Behandlungs-Liegen dabei, die nach einer gewissen Anlaufzeit nur noch selten leer waren. Viele kamen mit den erwarteten Problemen an Rücken, Schultern, Nacken, Armen und Beinen. Die körperlichen Anstrengungen hinterlassen deutliche Spuren bei allen. In vielen Fällen konnten wir Linderung verschaffen.

Eindrücke aus Mayschoß

Auf unseren Wegen in Mayschoß sahen wir natürlich auch hautnah die Zerstörungen in diesem früher wohl sehr idyllischen Örtchen. Es war kaum zu fassen, was sich dort abgespielt hat. Die Erzählungen von Einwohnern waren immer wieder herzergreifend und aufreibend. Was uns bei all dem besonders beeindruckt hat, war das allgegenwärtige umtriebige, freundliche und optimistische Miteinander von Menschen aus allen möglichen geografischen Ecken und auch unterschiedlichster Nationalitäten.

Sandy im Interview

Im Laufe des Nachmittags wurde Sandy von Anni und Martin für ihren Youtube-Kanal interviewt, auf dem sie bereits eine ganze Reihe von Videos zur Situation im Ahrtal veröffentlicht haben. Sobald das Interview erscheint, posten wir das natürlich. Die beiden waren begeistert davon, dass die Chiropraktiker den Helfern mit ihren besonderen Fähigkeiten helfen. Sie ließen es sich auch nicht nehmen, sich selbst behandeln zu lassen. Schließlich müssen sie ja wissen, worüber sie berichten.

Himmel auf der Rückfahrt von Mayschloß

Nach Hause

Ein anstrengender Tag endete in dem gleichen schönen Miteinander, wie es den ganzen Tag über zu spüren gewesen war. Eine der vielen anwesenden Organisationen hatte für den Abend zu Würstchen, Suppe und Getränken eingeladen. Viele der Helfer waren dort. Und es gab bereits viele bekannte Gesichter für uns.

Gegen 20 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Hause. Wir wussten noch nicht, ob wir wieder durch die Weinberge und Schlammstrecken fahren mussten. Wir wollten vermeiden, das im Dunklen zu müssen. Dieser Weg führte dann allerdings über befestigte Straßen, so dass wir schnell auf der Autobahn waren, auf der – nur wenige Kilometer entfernt – nicht das Geringste von all dem Chaos und Leid im Ahrtal zu sehen war.

Im Ahrtal arbeiteten an vielen Stellen noch immer viele der Helfer. Bewundernswert.

Wir kommen wieder. Schon am nächsten Wochenende.

Als Dankeschön für unseren Einsatz bekamen wir diesen Wein geschenkt, der die Katastrophe überlebt hat. Nicht, dass das nötig gewesen wäre. Darüber gefreut haben wir uns allerdings sehr. Wir werden sehr intensiv an unsere Zeit in Mayschloß denken, wenn wir ihn irgendwann genießen.

Eine köstliche Erinnerung an Mayschloß